Arabismen als interkulturelles sprachliches Zeichen in der gegenwärtigen deutschen Literatur
Автор: Аджаби Ясин
Рубрика: 5. Общее и прикладное языкознание
Опубликовано в
V международная научная конференция «Современная филология» (Самара, март 2017)
Дата публикации: 07.03.2017
Статья просмотрена: 47 раз
Библиографическое описание:
Аджаби, Ясин. Arabismen als interkulturelles sprachliches Zeichen in der gegenwärtigen deutschen Literatur / Ясин Аджаби. — Текст : непосредственный // Современная филология : материалы V Междунар. науч. конф. (г. Самара, март 2017 г.). — Самара : ООО "Издательство АСГАРД", 2017. — С. 78-83. — URL: https://moluch.ru/conf/phil/archive/234/11921/ (дата обращения: 15.11.2024).
Unter den ungeheuren Globalisierungsprozessen und den zunehmenden Zuwanderungsbewegungen auf der Welt bleibt das unentbehrliche Verständigungsmittel „die Sprache“ nicht am Rande solcher Entwicklungen, weil ihr beträchtliche interkulturelle Aufgabe zusteht, die darin liegt, die Wahrnehmungsprozesse der fremden lexikalischen Einheiten zu begünstigen und demgemäß die neue auftauchende Weltanschauung von Andersdenkenden ans Licht zu bringen.
Beim Durchblättern unterschiedlicher Werken der schönen deutschen Literatur, insbesondere deren Schwerpunkt Interkulturalität und multikulturelle Gesellschaften ist, fällt uns die beträchtliche Zahl der eingesetzten Wörter auf, deren Herkunft arabisch ist, wie z. B. „ Halal, Hidschab, Imam, Scheich, Harem, Dschihad, Sunna, Scharia, Nikab, Burka, Ramadan, Hedschra, Minarette, Salafist, Dschihadist, Hadsch, usw.“.
Arabismen als lexikalische Erscheinung in den deutschsprachigen Gemeinschaften haben anhand ständigen interkulturellen und interreligiösen kommunikativen Interaktionen ihren Weg zur zeitgenössischen deutschen Literatur gefunden, deren Anwendungskontexte sich von einer thematischen Gruppe zu anderen unterscheiden lassen.
Problemstellung und Forschungsstand. Das gegenwärtige Sprachverhalten der deutschen Sprachpersönlichkeit wird häufig durch Einsetzung neuer Arabismen gekennzeichnet, die im Laufe der Verwirklichung des kommunikativen Prozesses mit verschiedenen Kommunikationsteilnehmern vorkommen. Deswegen wird stets der Versuch unternommen, die Bedeutungen jener lexikalischen Einheiten des kulturellen und nationalen Kontexts der deutschsprachigen Gemeinschaften anzupassen, um zu einer erfolgreichen interkulturellen Kommunikationssituation gelangen und die Wahrnehmungshindernisse zwischen zahlreichen ethnischen, religiösen oder sonstigen kulturellen Gruppen aus dem Weg einräumen zu können.
Die Frage der Arabismen in der gegenwärtigen deutschen Sprache unter besonderer Neigung zur deutschsprachigen Literatur wurde von verschiedenen Fachlinguisten erforscht und erörtert wie z. B. D. Reichenbach «Arabismen im Deutschen» (2004), A. Unger «Von Algebra bis Zucker» (2006), R. Tazi «Lexikalische Transferenzen vom Arabischen ins Deutsche» (1998), W. Schüpbach «Der Arabismus. Seine historischen und spirituellen Hintergründe und sein Fortwirken in der Gegenwart» (1986).
Zielsetzung und Hauptaufgaben. Der folgende Beitrag setzt sich zum Ziel, Arabismen als integrierten Teil des Wortschatzes der zeitgenössischen schönen deutschen Literatur darzulegen. Um das festgesetzte Ziel folgender Forschung erreichen zu können, setzten wir uns mit folgenden Hauptaufgaben auseinander:
– Die angewendeten Arabismen in der gegenwärtigen schönen deutschen Literatur heraussuchen,
– Die Anwendungshäufigkeit von Arabismen in der literarischen Werken der schönen deutschen Literatur darstellen,
– Die verschiedenen Auslegungen und Wahrnehmungen von Arabismen unter gewissen Kontexten analysieren und aufklären,
– Die entstandenen Interpretationen von Arabismen in den arabischen und deutschen Sprachgemeinschaften vergleichen,
– Der Einfluss der Interpretationen von Arabismen auf den interkulturellen kommunikativen Prozess und die multikulturellen Annährung hervorheben.
Problemforschung. Das Einfügen arabischer Wendungen und Wörter findet oft bewusst statt, weil das Fehlen oder die Bedeutungsverschiedenheiten der deutschen Äquivalente, die eine deutsche kulturelle und nationale Prägung haben, das Zurückgreifen auf den Gebrauch arabischer Wörter durchsetzen, obwohl sie dem genauen Inhalt des deutschen Sprachverhaltens und seine Besonderheiten nicht entsprechen.
Darüber hinaus setzten wir uns dafür ein, die Anwesenheit einiger arabischer Wörter auf der Ebene der modernen deutschen Literatur herauszustellen und demzufolge die Anpassung ihrer Bedeutungen mit der arabischen kulturellen und nationalen Umgebung zu analysieren, da sie aus dem deutschen Blickwinkel gebraucht werden.
Die Anlässe, die uns dazu geführt haben, die zeitgenössische schöne deutsche Literatur als Wahl zu treffen, sind die Tatsache, dass heutzutage mehr über multikulturelle Gesellschaften, interkulturelle Missverständnisse, interkulturelle Kommunikation und andere gesprochen wird, insbesondere in den letzten neuerschienenen literarischen Werken, wo häufig ein neuer Arabismus festgestellt wird, der entweder missverstanden und falsch wahrgenommen oder mit Stereotypen verbunden wurde. Ein paar Beispiele davon führen wir folgende an:
„Die deutschen Dschihadisten, der Hadsch nach Mekka, der radikale Salafist, Ramadan hat begonnen, Der heikle Scheich von Katar zum Besuch in Deutschland, die neue Kalifat in Syrien, Auf dem Weg zum Dschihad, Deutschland sollte die Burka verbieten“ usw.
Es ist überdies hinzuweisen, dass in der gegenwärtigen deutschen schönen Literatur unterschiedlich arabische Wendungen und Wörter festzustellen sind, die sich dem Verstehen der deutschen Leser in ihrer multikulturellen Literaturvielfalt nahen. Ihr Gebrauch unter verschiedenen Kontexten und kommunikativen Situationen und ihre Auswirkungen auf das Auftreten einiger Besonderheiten des deutschen Sprachverhaltens im Rahmen des verbalen Kommunikationsprozesses sind fortwährend festzustellen.
Es gilt ebenfalls zu beachten, dass die Mehrheit der herausgenommenen Arabismen den Romanen der gegenwärtigen schönen Literatur angehört, die von 2011 bis 2016 erschienen wurden. Zudem haben wir uns darauf konzentriert, Arabismen aus den von deutschen Schriftstellern mit Migrationshintergrund (arabisch-deutsche Staatsbürgerschaft) verfassten Romanen herauszunehmen und auf ihre Erklärung einzugehen.
Die Mehrheit der identifizierten Arabismen, die wir aus der einigen literarischen Werken der gegenwärtigen deutschen schönen Literatur herausgenommen haben, könnten in verschiedenen thematischen Gruppen verteilt werden. Deswegen haben wir versucht, eine lexikalisch-semantische Klassifikation von Arabismen zu erstellen, die zu Themen „Religion, Politik, soziales Leben, national-kulturelles Leben“ gehören.
a- Soziales Leben:
Unter der thematischen Gruppe soziales Leben werden hauptsächlich Arabische Lexika verwendet, die einen ständigen Umgang mit dem Alltag der Gemeinschaft und ihrer sozialen Interaktion halten. Arabismen, die auf einen sozialen Kontext hinweisen, legen Brauchtümer einer bestimmten Gruppe dar, die im Laufe des kommunikativen Prozesses auftreten. Im Folgenden führen wir manche Beispiele an, in denen Arabismen mit einer sozialen Wahrnehmung in die deutsche schöne Literatur eingeführt wurden:
„In der verborgenen Welt des Harems träumen Fatima und Eliza von ihrer Zukunft. Während die eine alles daransetzt, zur Favoriten des Sultans aufzusteigen, seht sich die andere nach einem Leben jenseits der Palastmauern, nach Liebe und Freiheit“ [4, S. 21].
„Ah, eine neue Sklavin für den Scheich! Großen Harem hat er denn! Kommt herein“ [7, S. 3].
Es ist auffallend, dass das Wort Harem in diesen Beispielen mehrdeutig ist, da jede Wahrnehmung auf eine gewisse Bedeutung hinweist, die kulturelle und soziale Besonderheit darlegen. Im ersten Beispiel wurde das Wort Harem als die Welt der Frauen oder die weibliche Welt im Gegensatz zur männlichen Welt erfasst. D.h. das Befinden der Frauen in einer gewissen Umgebung deutet häufig Harem an. Im zweiten Beispiel erhielt diesen Arabismus einen anderen Sinn, wo Harem als Frauengruppen, die versklavt und unterjocht werden, betrachtet wird.
Durchlesend solche Beispiele ist es festzustellen, dass sich das Sprachverhalten der deutschen Sprachpersönlichkeit ausschließlich auf die verbalen Äußerungen beschränken, die aus einigen kulturellen und religiösen Stereotype entstanden, weil die Wahrnehmungsweise des Worts dem kulturellen und nationalen Inhalt des arabischen Kontexts nicht entspricht. Unter dem Arabismus Harem wird der Aufenthaltsort oder Wohnplatz von Frauen begriffen, die sich im Palast eines Königs oder Monarchen befinden, wo niemand außer Frauen Zutritt hat, zum Beispiel: „Als junges Mädchen sagte ich mir immer wieder, dass mein Vater mich aus dem Harem befreit hatte“.
Ein anderer Arabismus, der heutzutage sehr häufig in der modernen deutschen schönen Literatur gebraucht wird, ist „Scheich“. Im Folgenden geben wir einige Beispiele der Anwendungskontexte dieses Arabismus an:
„Scheich Jamil al-Nazari, Herrscher von Daar-el-Abbah, las das Dokument sehr sorgfältig. Er trug die traditionelle Kopfbedeckung der Araber“ [8, S. 8].
„Die Piraten hatten vor, sie als Sklavin zu verkaufen. Es gab viele reiche Scheiche hier in Arabien, die für eine weiße Frau viel Geld bezahlten“ [8, S. 7].
Unter dem Wort „Scheich“ wird hauptsächlich im deutschen Sprachverhalten einen arabischen Ehrentitel und Anredeform gegenüber derjenigen, der eine edle und ehrenwerte Platz beschäftigen, wahrgenommen. Dies weist den dauerhaften Bedarf an Scheich an, um ein paar Fragestellungen, Lösungen und Antworte finden zu können. Er kann ebenfalls ein muslimischer Gelehrter sein, der sich größtenteils in Moscheen befindet und die verschiedenen Empfehlungen des Islam lehrt. Ein Oberhaupt, das für den Staat gewisse Unterschriften bringt, und eine abgehobene Stellung hat, aber nicht dafür bezahlt wird. Es ist einfach ein Ehrentitel.
Bei der Erläuterung der heutigen Anwendung vom Arabismus Scheich in der deutschen Sprache fiel uns auf, dass Scheich ein offizielles Oberhaupt eines gewissen Territoriums genannt werden kann. Das sich unter seiner Macht befindendes Territorium wird als Scheichtum betrachtet.
Die kulturellen und nationalen Unterschiede zwischen der arabischen und deutschen Wahrnehmung liegen darin, dass der Scheich aus der Sicht der arabischen Umgebung ein alter Mann bedeutet, der den Respekt der Leute verdient. Er hat keine offizielle oder ehrenvolle Verantwortung zu übernehmen. Er beschäftigt sich stets mit der Wissenschaft, insbesondere mit der Islamwissenschaft und Theologie, zum Beispiel „Scheich Karazaoui in Moschee Al-Azhar in Ägypten“ oder der Weiser „Scheich Ibn-Sina“ [1, S.1022].
b- Religion:
Islam als die jüngste Religion der Welt hat umfangreiche Auswirkungen und Spuren auf die Lebensbereiche der Menschheit hinterlassen. Mit der Verbreitung dieser Religion wurden mehrere Sprachgemeinschaften tief verändert, insbesondere auf den semantischen und kognitiven Ebenen. Arabismen dieser thematischen Gruppe wurde in andere Sprachen eingedrungen, ohne Änderungen zu unterziehen. Im Folgenden erwähnen wir manche Arabismen, die in den deutschen literarischen Werken unter religiösen Kontexten verwendet wurde:
„Fünfzig Meter vor mir zieht er auf die Standspur. Der Fahrer reißt die Tür auf und schrie Allah Akbar. Ruft er, als er auf den Boden springt. Gott ist groß, heißt das“ [2, S. 201].
„Von Allah zu Terror erschreckt alle Bewohner des kleinen ruhigen Dorfs“ [12, S. 21].
Es unterliegt keiner Zweifel, dass Arabismus Allah aus der deutschen Sicht missverstanden und überflüssig wahrgenommen wurde, weil er stets mit einigen kulturellen und religiösen Überzeugungen und Stereotypen verbunden ist. Und dies setzt die interkulturelle Semantik des Worts in Frage, ob Allah der deutschen religiösen und kulturellen Wahrnehmung „Gott“ entspricht oder als eine ständige „Bedrohung“ angesehen wird, weil der Gebrauch dieses Arabismus immer mit dem sogenannten „heiligen Krieg“ oder „Dschihad“ vereinigt ist.
Arabismus Allah bedeutet den einzigen Gott für allen Gläubigen, die den Islam als Religion haben. Dieses Wort wird häufig von Muslimen als frommes Zeichen gebraucht, die ihr Leben dem einzigen Schöpfer der Welt hingegeben haben. Es kann ebenfalls unter verschiedenen Kontexten als Danksagung, Zuspruch oder Unterstützung verwendet werden, zum Beispiel „Allah ist groß, Allah sei an deiner Seit, möge Allah Dir Beistand leisten“.
Ein anderer Arabismus, der zurzeit für heftige Gespräche sorgt und umstrittene Fragen in Westen ausgelöst hat, ist „Hidschab“. Hier heben wir einige Beispiele hervor, denen Kontexte mit diesem Arabismus eng verbunden sind:
„Ach je, seufzt der Laie, bei den Muslim Girls ist alles so furchtbar schleierhaft mit einem schwarzen Hidschab“ [5, S. 3].
„Normalerweise hielt ich mich daran, aber an diesem Abend wollte ich einfach nur schnelle nach Hause, den Hidschab abzulegen und zur Ruhe kommen“ [13, S. 3].
Beim Lesen der oben eingeführten Beispielen bezüglich des Arabismus Hidschab ist es auffallend, dass dieses Tuch ein Zeichen der weiblichen Unterdrückung und Knechtschaft bedeutet und dass alle Frauen diesen Stoff tragen müssen, um lebendig oder sicher zu bleiben. Die kulturellen Assoziationen der Bedeutung des Worts Hidschab nach der Meinung der deutschen Sprachpersönlichkeit sind riesig, weil die Frau sich immer gestört und gehemmt fühlt. Dies ist darauf zurückzuführen, dass das deutsche Sprachverhalten die religiösen Hintergründe des Kopftuchtragens nicht in Betracht gezogen hat.
Es ist zu unterstreichen, dass wegen der Auswanderungsströme aus der islamischen Welt der Arabismus Hidschab fortdauernde Anwendung in die gegenwärtige deutsche Sprache hat. Die ständigen ausgelösten Konflikte in Deutschland über das Tragen des Kopftuches lässt den Arabismus Hidschab als aktuelles Thema auftauchen, das von einigen Schriftstellern aus unterschiedlichen Blickwinkeln behandelt wird.
In den arabischsprachigen Gemeinschaften wird Arabismus Hidschab nicht nur als einfacher Stoff, der um den Kopf der Musliminnen getragen werden muss, betrachtet. Er ist auch ein Teil der islamischen Frauenkleidung, der auf ihr spirituelles, förmiges und religiöses Leben hinweist [1, S. 93].
c- Politik:
Der Gebrauch von Arabismen mit politischer Thematikin der deutschen schönen Literatur stellt in erster Linie die politische Rangordnung der regierenden Systeme in der arabischen Welt dar, deren Besonderheiten sich von anderen westlichen politischen Systemen unterscheiden lassen. Es ist zudem zu betonen, dass die Ära des Osmanischen Imperiums einen bedeutsamen Beitrag zum Erscheinen einiger politischer Begriffe hinterlassen hat, die später in die arabische Sprache eingeführt wurden, wie z. B. Bey, Emir, Pascha, Sultan, Wesir, Großwesir u. a.
Hier erwähnen wir einige politische Arabismen, die in die deutsche schöne Literatur eingedrungen wurden:
„Ich muss sofort eine Antwort entwerfen. Er ist von Mohammed, dem Pascha von Ägypten“ [10, S. 155].
„Der Zorn des Paschas hatte inzwischen Zeit gehabt, sich abzukühlen“ [4, S. 7].
Arabismus Pascha, aus dem Arabischen Bascha, war im osmanischen Reich seit dem 15. Jahrhundert und im osmanischen Vizekönigreich Ägypten und dessen Nachfolgestaaten der Titel der höchsten Zivilbeamten und Militärs. Pascha im deutschen Kontext geht auf das türkische paşa zurück.
„Er ist Gottes Schatten auf Erden, der Herrscher am Goldenen Horn, er ist der erhabene Wesir seiner Zeiten“ [6, S. 155].
„Doch hier lag der große Herrscher Ägyptens, der Wesir, dessen Name die meisten Bewohner nur flüsternd von sich gaben“ [11, S. 149].
Arabismus Wesir bezeichnet ein Regierungsamt in muslimischen Ländern seit dem 9.Jh..Der Titel wurde von den Barmakiden wahrscheinlich im 9. Jh. n.Chr. eingeführt. Der Wesir war eine Art wichtigster Helfer und Repräsentant des Kalifen. Er übte die weltliche Verwaltung im Namen des Kalifen aus und leiteten die Gerichtsbarkeit, was voraussetzte, dass sie Schriftgelehrter im Islam waren. Der Wesir übernahm immer mehr Regierungsämter und übte damit im Laufe der Zeit ein mächtiges Hofamt aus. An der Wende vom 9. zum 10. Jh. n.Chr. war der Wesir bereits der mächtigste Mann unter den Kalifen [www.eslam.de].
d- National-kulturelles Leben:
Der national-kulturelle Charakter der arabischen Welt wird häufig mittels spezifischer Fachwörter widergespiegelt, deren semantische Inhalte im Laufe der kommunikativen Interaktionen und zum Vorschein kommen. Einige von diesen arabischen Wörtern wurden mit ihrem Inhalt in die deutsche Sprache übermittelt, weil sie mit der arabischen Kultur und den nationalen Besonderheiten der arabischsprachigen Gemeinschaft eng verbunden sind. Es ist zudem zu erwähnen, dass die Arabismen mit der national-kulturellen Thematik bemerkbare Anwendung in der gegenwärtigen deutschen schönen Literatur haben, insbesondere Phantasie für Jugendliche, Märchen, Sagen und Legenden. Im Folgenden geben wir einige national-kulturelle Arabismen an:
„Als Emma den Korken herauszieht, steigt eine Rauchsäule empor: Karim, der Blaue Dschinn“ [9, S. 12].
„Der Dschinn Bartimäus bekommt eines Tages in London den Auftrag, dem hochnäsigen Zauberschüler Nathanael zur Seite zu stehen“ [14, S. 92].
Arabismus Dschinn deutet eine Seele, ein Geist, einen Teufel in den arabischen und islamischen Gemeinschaften an. Die Wahrnehmung dieses Arabismus unterscheidet sich von einer sozialen Gruppe zu anderer, da sich jede Gemeinschaft auf gewisse Quellen stützen, wie z. B. Dschinn im Koran wird häufig als Satan „Iblis“ angesehen, der das Menschwesen in die Irre führt und die Gläubigen vom richtigen Weg Gottes abbringt; Dschinn wird in der arabischen Kinderliteratur durch Glückbringer „Selahaddin“ gekennzeichnet.
„Beim Verlassen der Türkei sollen wir das Geld wieder zurückerhalten…Inschallah! Langsam setzen wir uns wieder in Bewegung“ [3, S. 161].
„Schiraz werden in dieser Hinsicht noch als besonders schön gepriesen. Inschallah (so Gott will), wird es noch so sein“ [3, S. 161].
Arabismus Inschallah besteht aus zwei Teilen, Inscha (wenn er will) und Allah (Gott). Es bedeutet auf ein zukünftiges Ereignis bezogener Ausdruck in der muslimischen Welt (Wenn Allah will). Der Gebrauch solches Arabismus weist auf den geprägten religiösen Aspekt des kommunikativen Prozesses der arabischen Sprachgemeinschaft hin.
Es ist demzufolge der Erwähnung wert, dass Arabismus Inschallah oft von der deutschen Sprachpersönlichkeit gebraucht wird, um den interkulturellen kommunikativen Prozess zu ermöglichen und dann zur Bildung des gegenseitigen interkulturellen Vertrauens beizutragen.
Schlussfolgerung und Forschungsperspektive. Die Untersuchung von Arabismen als interkulturelles Phänomen der deutschen Sprachpersönlichkeit lässt behaupten, dass die Sprache sich mit unterschiedlichen Wahrnehmungsprozessen und multikulturellen kommunikativen Situationen auseinandersetzt, die im Laufe des kommunikativen Alltages von Individuen zum Vorschein kommen. Eine interkulturelle Strategie zwecks Ausweichen eventueller Missverständnisse, Kommunikationsabbrüche oder Irritationen ist von großer Bedeutung, weil jeder eingesetzter Arabismus in der deutschen Sprache kulturspezifische Bedeutungen und semantische kontextuelle Besonderheiten einschließt, die dem deutschsprachigen Raum nicht entsprechen könnten. Darüber hinaus würde eine kontrastive Untersuchung von Arabismen (auf der semantischen Ebene) nützlich, weil zwei verschiedene Sprachsysteme aufeinander prallen, deren Auswirkungen auf die einwandfreie interkulturelle Kommunikation nicht zu unterschätzen sind.
References:
1. Al-Kamous Al-Jadidi. Großwörterbuch der arabischen Sprache. — 1. Neue Auflage. — Tunis, Algier, Rabat, 2004. — 3155 S.
2. Bauer T. Möge Allah dir Flügel verleihen. — Frankfurt a. M.: Konkursbuch Verlag, 2005. — 201 S.
3. Bittrich F. O. Orient ohne Schleier. — Berlin: Verlag Salzwasser, 2012. — 272 S.
4. Daria C. Flucht aus dem Harem. — Berlin: Kindle Edition und Digital Dreams Verlag, 2014. — 288 S.
5. El-masrar Z. Muslim Girls: Wer wir sind, wie wir leben. — Bonn: Bastei Entertainment, 2012. — 256 S.
6. Erbertowsk J. Die Sklaven des Sultans Broschiert. — Hamburg, 2013. — S. 126–142.
7. Maja A. Im Harem des Scheichs. — Berlin: Cora Verlag, 2013. — S. 03–09.
8. Marguerite K. Die verbotene Küsse des Scheichs. — Stuttgart: Drachenmond Verlag, 2014. — S. 7–18.
9. Meyer K. Emma und der Blaue Dschinn. — Dressler, 2002. — 96 S.
10. Obrian P. Die Inseln der Paschas. — Verlag: Ullstein. — Berlin, 2002. — 512 S.
11. Otter A. Die Stadt der tausend Könige. — Verlag: Create Space Independent Publishing Platform. — Berlin, 2015. — 648 S.
12. Raddatz H. Von Gott zu Allah?: Christliche Glaubenskrise und Islam-Expansion. Gebundene Ausgabe — Frankfurt a. M.: Rororo Verlag, 2005. — 528 S.
13. Saberi R. Hundert Tage: Meine Gefangenschaft im Iran. — Berlin: Kindle Edition, 2011. — 352 S.
14. Stroud J. Bartimäus: Das Amulett von Samarkand. — Blanvalet Taschenbuch Verlag. — Berlin, 2007. — 455 S.
15. Urquhart D. Reisen unter Osmanen und Griechen. — Verlag: Edition Erdmann. — Wiesbaden, 2008. — 440 S.
16. Enzyklopädie des Islam: [Electronic Ressource]. — Mode of access: http:// www.eslam.de