Ziele des Films als Medium im Fremdsprachenunterricht | Статья в журнале «Молодой ученый»

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Абдуллаева, Г. Э. Ziele des Films als Medium im Fremdsprachenunterricht / Г. Э. Абдуллаева, Нилуфар Муминова. — Текст : непосредственный // Молодой ученый. — 2017. — № 24.2 (158.2). — С. 9-11. — URL: https://moluch.ru/archive/158/44757/ (дата обращения: 25.04.2024).



Medien beeinflussen heutzutage stark unser Leben, weil sie einerseits allgegenwärtig sind und andererseits der Mehrheit von Menschen zugänglich sind. Es ist auch unbestritten, dass man großen Nutzen aus ihnen ziehen kann, wenn man mit ihnen klug umgeht. Filme sind also keine Ausnahme. Warum weigern sich dann viele Lehrer, sie im Fremdsprachenunterricht einzusetzen? Dieser Artikel verfolgt die Absicht, deutlich zu machen, was der Lehrer mit dem Filmeinsatz im Fremdsprachenunterricht erreichen kann, welche Ziele dabei zu erreichen sind und wie er konkret die Filmarbeit im Fremdsprachenunterricht gestalten kann.

Ausgehend von den ursprünglichen Beweggründen, die einen dazu bringen, sich Filme anzusehen, über die Kriterien für die Nutzung von Medien in Spracherwerb und Sprachvermittlung, bis hin zu den Zielen des Films als Medium im Fremdsprachenunterricht werden Vorteile des Filmeinsatzes im Fremdsprachenunterricht unter dem theoretischen Aspekt erläutert.

Warum sehen sich Menschen Filme an? Wenn man z. B. einen Bekannten fragt, welchen Film er in der letzten Zeit gesehen hat, ist es höchstwahrscheinlich, dass er sich perfekt an mindestens einen Aspekt des Films erinnern wird (angenommen, dass dieser Film gut war oder ihn auf irgendwelche Weise beeindruckt hat). Dieser Aspekt muss nicht einmal der Titel des Films selbst sein, vielleicht auch nicht der Name oder das Äußere der Hauptfigur — oder kein offensichtlicher Aspekt überhaupt! Vielleicht erinnert sich dieser Bekannte gerade an einen winzigen, für den Handlungsablauf überhaupt nicht wichtigen, von keiner anderen Person bemerkten Aspekt. Vielleicht erinnert er sich z. B. an ein im Wohnzimmer einer Nebenfigur gehangenes Bild, das im Film Sekunden lang irgendwo im Hintergrund einer spannenden Szene gezeigt wurde, das aber er früher im Museum der gebrochenen Beziehungen gesehen hat und das ihn folglich an seine unglückliche Liebe erinnert hat.

Man kann nicht wählen, woran man sich in Zukunft erinnern wird. Man merkt sich oft Sachen, Personen oder Ereignisse, die einen tief beeindruckt haben oder einen großen, wenn auch nicht entscheidenden Einfluss auf sein Leben hatten. Und gute Filme können uns leicht zum Nachdenken bringen und unsere Gefühle bewegen — egal, ob das absichtlich ist oder nicht. Ferner kann man Filme als „eine Brille“ betrachten, die einem Zugang zu einer neuen fremden Welt ermöglicht. In Filmen wirkt eine fremde Sprache nicht mehr künstlich wie z. B. in manchen didaktisierten Lehrbuchtexten. Im Gegensatz zu solchen Texten wird die Fremdsprache in einem Film in ihrer natürlichsten alltäglichen Form dargeboten. Außerdem veranschaulichen Filme Informationen über Land und Menschen, die dort ansässig sind, über die Politik, Gesellschaft, Geschichte...

Die bisher erwähnten Gründe, weshalb sich Menschen Filme ansehen, sind natürlich nicht die einzigen. So nennt z. B. Schwerdtfeger ursprüngliche Beweggründe, die einen dazu bringen, sich Filme anzusehen. Als Erstes wird behauptet, dass der Film dem Neugierverhalten der Menschen stark entgegenkommt. Dieser Behauptung stimme ich völlig zu. Man fragt sich oft während des Films: „Was wird jetzt passieren?“, „Wird der Film mit einem Happyend enden oder nicht?“ oder „Wie wird man Kroaten in dieser spezifischen Situation darbieten?“ Man möchte also unbedingt seine Neugier konkret durch den Film befriedigen. Diese menschliche Neugier erklärt Schwerdtfeger folgendermaßen:

Der Filmhandlung zu folgen ist wie ein Blick durch das Schlüsselloch: Man verfolgt Menschen bei ihren persönlichsten, ja intimsten Handlungen. Der Film befriedigt das Interesse an der Veränderung von menschlichem Verhalten in sozialen Situationen und zwar in solchen Situationen, die die Betrachter aus eigenen Lebensbezügen bzw. eigenen Phantasien kennen.

Zweitens bietet der Film „ständig Impulse für den Betrachter, sich mit den im Film handelnden Personen zu vergleichen“. Drittens kann der Film unsere Gefühle bewegen. „Die Sehsituation gestattet das ganze Spektrum menschlicher Gefühle, sie fordert Lachen oder Traurigkeit heraus, auch wenn man allein ist“3. Eine etwas differente Betrachtungsweise in Bezug auf Gründe, weshalb sich Menschen Filme ansehen, bietet uns Woody Allen an. Im Artikel Ich habe einen Traum: Fluchtmöglichkeit spricht er von der Möglichkeit, die uns Kino bzw. Filme anbieten — von der wirklichen Welt zu fliehen, und so in einer perfekten Phantasiewelt zu leben. Er sagt, die Welt auf der Leinwand sei für ihn immer eine wunderbare Fluchtmöglichkeit gewesen. Männer seien Helden gewesen, Frauen seien schön gewesen, die Gerechtigkeit habe gesiegt, die Leute hätten in riesigen Häusern gelebt und hätten Abendgarderobe getragen. Es habe keinen Hinweis auf die schrecklichen Probleme der Wirklichkeit gegeben. Filme hätten Welten erschaffen, in denen man habe leben wollen.

Und es kommt folgende Frage: Was sind Ziele des Films als Medium im Fremdsprachenunterricht? Wenn der Lehrer mit einem großen blauen Plastikkoffer, auf dem „Ich und du“ steht, in den Unterricht kommt, und sein Lerner fragt, was in diesem Koffer sein könnte, oder was das heutige Unterrichtsthema wäre, erregt er damit sicherlich ihre Aufmerksamkeit. Warum ist das so? Mit diesem Koffer gelingt es dem Lehrer, einen nicht mehr vorhersehbaren Unterricht zu machen. Das ist nicht mehr der alltägliche Unterricht, an den sich die Schüler längst gewöhnt haben, der immer nach gleichen Prinzipien und Methoden verläuft. Etwas Neues, also vorher noch nicht Gesehenes und Erlebtes, finden die Lerner interessant und entscheiden sich deshalb möglicherweise dafür, mehr darüber zu erfahren.

Die erwähnte Situation kann uns auch dazu dienen, die heutige multimediale, ständig mit neuen Informationen bombardierte Gesellschaft zu beschreiben. Da wir auf Schritt und Tritt neuen Informationen bzw. Reizen ausgesetzt sind, bemerken wir nur diejenigen, die uns interessant erscheinen. Der letzte Gedanke stammt von Anne Sass, die dies folgendermaßen beschreibt: „Unser Gehirn nimmt trotz oder gerade wegen dieser ständigen Reizüberflutung nur neue und interessante Dinge auf, um sie als Wissen zu speichern“. Obwohl wir doch etwas, was uns interessant erscheint, von diesen vielen Reizen auszuwählen, und darauf aufmerksam werden, besteht trotzdem die Gefahr, dass eine solche Aufmerksamkeit schnell nachlässt. Um dies zu vermeiden, ist es ziemlich wichtig, den Lernern solche Filme zu zeigen, die sie mit ihrem eigenen Leben verbinden können. Dadurch kann ihre Aufmerksamkeit länger aufrechterhalten werden. Außerdem haben viele Filme auch eine sehr spannende Handlung. Und „Spannung erzeugt Aufmerksamkeit: Auch darin liegt das besondere Potenzial von Spielfilmen für den Sprachunterricht“.

Darüber hinaus muss sich der Lehrer bemühen, seinen Lernern beizubringen, dass die Filmarbeit im Unterricht nicht mit dem passiven Fernsehkonsum in der Freizeit zu verwechseln ist. Das Letztere ist äußerst wichtig; die Lerner müssen einsehen, dass sie nichts davon haben, wenn sie sich nur einen Film ansehen, ohne sich aktiv mit ihm auseinanderzusetzen.

Ein weiteres wichtiges Ziel, das Film als Medium im Unterricht hat, ist seine Fähigkeit, im Fremdsprachenunterricht viel Raum für authentische Sprechanlässe zu schaffen. Dies lässt sich aufgrund folgender Tatsachen erklären: Alles, was wir mit unseren Sinnen wahrnehmen (also sehen, hören oder fühlen), verbinden wir zunächst mit unseren eigenen Erfahrungen. Was den Menschen umtreibt, sind nicht Fakten und Daten, sondern Gefühle, Geschichten und vor allem andere Menschen. Und gerade Filme erzählen von Menschen und sie erzählen Geschichten. Und gerade im Film porträtierte Menschen und dargestellte Geschichten, die mit Erfahrungen der Lerner verbunden sind, bringen die Lerner zum Sprechen — sie möchten einfach über ihre eigenen Geschichten und Gefühle sprechen. Und gerade dadurch entsteht „ein wahrer Fundus für authentische Sprechanlässe. Nicht nur sprechen die Lerner über ihre Geschichten und Gefühle, sondern behalten auch neue Informationen auf diese Weise deutlich leichter und besser.

„Reize, die persönlich relevant sind, wirken erregend und verbessern das Behalten“.

Schwerdtfeger nennt darüber hinaus noch ein wichtiges Ziel der Filme im Fremdsprachenunterricht: Integrierung von Filmen in den Fremdsprachenunterricht soll dazu beitragen, dass Schüler ihre Redescheu überwinden bzw. Filme sollen die

Äußerungsbereitschaft der Lerner schaffen. Sie behauptet, dass es zwei Hauptursachen gibt, weshalb diese Redescheu bei Schülern entsteht: Redeangst und Langeweile. Durch Integrierung von Filmen und vor allem mit ihnen verbundenen Übungen in den Fremdsprachenunterricht lässt sich die Redescheu überwinden. Sie stellt sich dies folgendermaßen vor: Sie sieht eine Verknüpfung zwischen allgemeiner Neugier, Neugier am Menschen, Lust, über Menschen zu sprechen, und Filmeinsatz und den mit ihm verbundenen Übungsformen und Methoden im Fremdsprachenunterricht.

Außer dass Filme im Fremdsprachenunterricht die Lerner tatsächlich zum Sprechen bringen, erhöhen sie auch diese Sprechzeit, und zwar bei jedem einzelnen Schüler. Dies ist dadurch zu erklären, dass viele Übungen bei der Filmarbeit im Fremdsprachenunterricht für die Gruppenarbeit vorgesehen sind. Und die Gruppenarbeit bedeutet „die Schaffung eines zunächst kontrollfreien Raumes, der den Schülern die Aufgabenbewältigung ermöglicht“. Und: Es ist unbestritten, dass die Bearbeitung von Übungen in Gruppen die Sprechzeit jedes einzelnen Schülers in der Fremdsprache erhöht. Sie führt zu einer unvermittelten Auseinandersetzung mit Fragen der Zielsprache, als sie im Frontalunterricht allein erreicht werden könnte. Dieses ist traditionsgemäß eines der wichtigsten Argumente. Des Weiteren können Filme im Fremdsprachenunterricht eine neue Fertigkeit fördern — das so genannte Seh-Verstehen.

Germane definiert diese Fertigkeit folgendermaßen: „Das Sehverstehen: Informationen aus Bildern und Ton kombinieren, Bedeutungen konstruieren, Zusammenhänge erschließen“. Diese Fertigkeit ist dann erworben, wenn die Lernenden imstande sind, „die Sprache der Bilder zu dekodieren. Erst beim genaueren Hinschauen entdecken sie Details, zusätzliche Bedeutungen und Hintergründe“. Um diese Fertigkeit bei Schülern zu fördern, muss der Lehrer einerseits interessantes visuelles Material auswählen und andererseits seinen Schülern spezifische und klare Arbeitsaufträge und Beobachtungsaufgaben geben. Nur dadurch können sich die Lernenden auf einen klar definierten Fokus konzentrieren, was gleichzeitig bedeutet, dass eine oberflächliche Verarbeitungstiefe vermieden wird. Schwerdtfeger bezeichnet diese Fertigkeit als die „übersehene Fertigkeit“. In diesem Zusammenhang behauptet sie, dass die Tatsache völlig vernachlässigt wird, „dass die visuelle Wahrnehmung eine zentrale Bedeutung für die individuelle Sprechfähigkeit und Sprechlust hat.

Zum Schluss soll noch eine wichtige Funktion des Einsatzes des Films im Fremdsprachenunterricht erklärt werden. Da Filme oft kulturelle, soziologische und historische Inhalte eines (fremden) Landes darbieten, „die eine Realität repräsentieren, die zum festen Bestandteil unserer Kultur geworden ist“, ermöglichen sie einen direkten Zugang zur Kultur des Ziellandes. Dies können die Lehrer auf zwei Ebenen erzielen: Auf der sprachlichen und inhaltlich-kulturellen Ebene. „Auf der sprachlichen Ebene soll das Verstehen soweit wie möglich erleichtert werden, auf der inhaltlich-kulturellen Ebene sollen Spielfilme als künstlerische Ausdrucksform kennengelernt und beurteilt werden“.

Literaturverzeichnis:

  1. Rössler, L. Viel weniger an Film ist mehr! In: «Fremdsprache Deutsch» 36, 2007. S. 17–20.
  2. Sass, A. Filme im Unterricht — Sehen(d) lernen. In: Fremdsprache Deutsch 36, 2007. S. 5–13.
  3. Schwerdtfeger, I. Sehen und Verstehen: Arbeit mit Filmen im Unterricht Deutsch als Fremdsprache. Berlin, München: Langenscheidt. 1993


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