Im Artikel geht es um die Motivation der Lernaktivitäten der Kadetten der 6. Klasse in der Deutschstundedurch außerunterrichtliche Aktivitäten. Für die Lehrer ist es wichtig, Interesse für Deutsch zu erwecken. Die Lehrer erwecken das Interesse durch den Literatursalon, der als eine Tradition entwickelt wird.
Schlüsselwörter: die Motivation der Lernaktivitäten,außerunterrichtliche Aktivitäten, in der Praxis anwenden, Sprachkenntnisse festigen, kognitiv, aufschlußreich, eine erfolgreiche Situation schaffen, persönliche Erfahrung
Jeder Lehrer benötigt in der Stunde eine positive Atmosphäre und das gibt nur die Motivation der Schüler. Es gibt viele Motivationsfaktoren, die die Lehrer erlernen und in der Praxis anwenden. Aber jeder Lehrer hat natürlich etwas persönliches, was er jahrelang selbst kreativ schafft.
Beide Teile, Lehrer und Schüler, müssen Lernen und Lehren als positives Element auffassen und die wechselseitige Zusammenarbeit als Ziel sehen. Lernen und Lehren soll Lustempfinden vermitteln:
Lehrer <--> Schüler
Motivierung <--> Motivation
Situation <--> Person
Es gibt Möglichkeiten der Lehrer in dem Deutschunterricht:
- Geheimnis der Motivation. «Sie erhalten das vom Leben zurück, was Sie selbst in jedem Augenblick hineingeben.» (Reinhard K. Sprenger)
- Spass am Unterricht. Unterricht muss nicht immer ernst sein. Eine positive Atmosphäre ruft gesteigerte Motivation hervor.
- Schülerzentrierter Unterricht. Interessen der Schüler sind in der Unterrichtplanung zu berücksichtigen. Alltagsbezogene Beispiele haben die Aufgabe für ein besseres Verständnis des Lernstoffes zu sorgen.
- Fehler. Der Lehrer muss für ein Umfeld schaffen, in der die Schüler keine Angst davor haben müssen Fehler zu begehen. Nichts wirkt so lernfeindlich wie das krampfhafte Bemühen, keine Fehler zu machen und der damit zusammenhängende kontraproduktive Umgang mit gemachten Fehlern. Übertriebene Fehlerangst und unüberlegte Bestrafung von gemachten Fehlern blockieren enorm und hemmen jede Form von Entwicklung. Nur wer Fehler machen darf, über die dann auch angstfrei und offen gesprochen werden kann, entwickelt und verinnerlicht neue Wahrnehmungen und gewinnt so über die schon vorhandenen Fähigkeiten hinausgehende Handlungskompetenzen
- Interessant von Anfang an. Ein interessanter Unterrichtseinstieg lenkt die Aufmerksamkeit der Schüler auf den Unterricht.
- Lernaktivitäten. Aktives Einbinden der Lernenden mit spielerischem Ausprobieren, Versuchen, Lehrausgängen, Gruppenarbeiten. Die Lernumgebung sollte dem Verlangen nach Wissen entsprechen und der Neugier Nahrung geben.
- Einschätzung. Rückmeldungen an die Lernenden sind unbestritten ein wichtiger Teil des Unterrichts. Die Schüler müssen wissen auf welchem Leistungsniveau sie sich bewegen. Das muss nicht immer in Form von Noten sein, sondern sollte verbal erfolgen und eventuell mit Belohnungen ergänzt werden. [1]
Es gibt auch Motivationskiller:
− Mangelnde Motivation des Lehrers. Der Lehrende kann, obwohl zu Beginn der Unterrichtseinheit noch ausreichend vorhanden, die Motivation zerstören. Motivierte Lehrkräfte sind das Wichtigste eines gelungenen Unterrichts, daher hat an dieser Stelle eine negative Einstellung oder übermäßiger Stress und Überlastung nichts verloren.
− Persönlich angreifende Kritik. Ein oft gemachter Fehler, ebenfalls meist unbewusst, ist persönlich angreifende Kritik in unberechtigter Vehemenz am Schüler. Eine Bemerkung wie «Das kannst du ja sowieso nicht» haben schon den am meisten motivierten Schülern die Lust an so manchem Fach für lange Zeit verdorben. Solche negativen Gedanken sind also nicht nur unproduktiv, sie können auf die Psyche des Lernenden tief greifenden Einfluss nehmen.
− Angst durch Wettbewerb. Lernende sehen sich ständig im Wettbewerb mit ihren Klassenkameraden, Leistungen werden ständig miteinander verglichen. Ängstliche Schüler sehen darin oft eine starke Bedrohung, ihre Leistung fällt durch diese negative Motivation ab. Erst die gezielte Konzentration darauf, ein Umfeld zu schaffen in dem das Individuum und nicht nur seine Leistungen hervorgehoben werden, kann eine Atmosphäre erzeugen in der auch ängstliche Schüler die Bereitschaft zu lernen wieder zurückerhalten.
Von der Unmöglichkeit zur Motivation in der Schule:
Das Ausmaß des Lernerfolges eines Schülers kann in einer einfachen Formel ausgedrückt werden: Lernerfolg ist das Produkt aus investierten Mitteln (z.B. Arbeitszeit, kognitive Fähigkeiten, bisherigen Erfahrungen) und dem motivationalen Faktor (Interesse, Sympathie, Freude etc.). Das Schulsystem bzw. der Lehrer können im Wesentlichen nur die Mittel kontrollieren, während der zweite Teil der Formel ihrem Einfluss weitgehend entzogen bleibt. [2]
Wir unterrichten in den 6. Klassen Deutsch als die 2. Fremdsprache. In der 5. Klasse war es nur 1 Stunde Deutsch pro Woche, die Motivation der Kadetten war hoch. Fast alle Schüler hatten sehr gute und gute Note und Kenntnisse. In der 6. Klasse gibt es schon 2 Stunden Deutsch pro Woche. Der Lehrstoff wurde komplizierter und unser Hauptziel ist die Motivation der Kadetten zu steigern.
Die Kinder erfahren den Lehrstoff besser, natürlich oft spielerisch. Aber man spielt nicht in jeder Stunde! Das kann man aber sehr gut während der außerunterrichtlichen Aktivitäten tun. Wir beschlossen, jeden Monat für eine 6. Klasse einen Literatursalon zu veranstalten.
Das Thema des Treffens im unseren Literatursalon entspricht dem Thema in der Deutschstunde. Unser Literatursalon findet immer als die Zusammenfassung der lexikalischen und grammatischen Themen statt. Das Ziel ist- jede 6. Klasse zum Deutsch zu motivieren. Am Anfang erzählen wir zuerst, was der Literatursalon überhaupt ist. Es gibt Rollenspiele, Videos, Zungenbrecher, Pantomime, Reime, Lieder und noch vieles andere. Während des Spielens zeigt jeder Kadett seine Kenntnisse und Neigungen — einer kann gut singen, der andere kann perfekt Pantomime demonstrieren, jemand kann superschnell und richtig Zungenbrecher aussprechen und vorsagen.
Unser erster Literatursalon fand im Oktober statt, das Thema war «Herbst». Die Klasse 6a war in zwei Mannschaften geteilt – «Grüne Äpfel» und «Gelbe Äpfel». Die Jungs kannten schon deutsche Bezeichnungen von Obst und Gemüse, das Thema war schon bekannt. Sie erlernten schon das grammatische Thema «Steigerungsstufen der Adjektive». Zuerst war «die Mundgymnastik»- jede Mannschaft sagte einen Zungenbrecher vor. Dann war eine kreative Aufgabe- die Jungs dichteten Gedichte über den Herbst. Es gibt bei uns ein Regel- in jeder Deutschstunde machen unsere 5- und 6 – Klässler eine Reihe von logischen Aufgaben. Später war ein Lückentext über den Herbst, diese Aufgabe erfüllte die ganze Mannschaft. Die Jungen trainierten das Gedächtnis, Logik und Aufmerksamkeit. Dann «prallten» die Kadetten – «Mein Kürbis ist reifer als deiner!» …»Und mein Apfel ist größer als deiner!»…. Und so weiter…So wiederholten wir und festigten den Lehrstoff der Stunde. Zum Schluß bekamen unsere Jungs Diplome und waren stolz darauf.
Unser nächstes Treffen war mit der 6. W Klasse. Diesmal das Thema lautete so- «Grammatisches Mosaik». Am Anfang war «die Mundgymnastik» mit den Zungenbrechern. Dann kam eine logische Aufgabe zum erlernten grammatischen und lexikalischen Stoff.
Grammatik…Unser Perfekt! Jede Mannschaft «bastelte» die Sätze spielerisch. Dann überprüften die Jungs Ergebnisse einander. Zum Thema «Mein Tagesablauf» sollte man logisch die Wörter anordnen und die Sätze schreiben. Die folgende Aufgabe war kreativ und lustig. Jede Mannschaft zeigte eine Pantomime zum Thema «Mein Tagesablauf», die zweite Mannschaft sollte den Satz erraten und richtig vorsagen. Das motiviert super auch die Schüler, die schlechte Kenntnisse haben. Interessant war die Recherche-Aufgabe – die Jungs suchten Gegenstände in der Klasse und sagten, wo der Gegenstand liegt. So festigten wir das Thema «Präpositionen mit Dativ». Am Ende bekamen alle süße Preise.
Unser letzter Literatursalon fand im Dezember statt. Das Thema war natürlich «Wir feiern Weihnachten». Und das war wirklich die Vorbereitung zu Weihnachten. Das Thema war bekannt, die Lexik auch. Was war besonderes? Die Jungs erstellten zuerst ein Rezept von Plätzchen. Und dann aßen wir alle zusammen Plätzchen! Die Deutschlehrerinnen bucken Plätzchen selbst! Die Kadetten sagten, dass sie auch Plätzchen in den Ferien zu Hause backen werden.
Wir werden auch weiter unsere Treffen als eine gute Tradition für die Motivation der Lernaktivitäten veranstalten. Das bringt Nutzen und Freude unseren Jungen.
Literatur:
- http://www.stangl-taller.at/ARBEITSBLAETTER/MOTIVATION/ [Stand: 23.05.2005] Quelle:http://www.stangl.eu/psychologie/praesentation/motivation_lehrer.shtml© Werner Stangl
- Werner Stangl: Schulmagazin 5–10. Impulse für kreativen Unterricht. 71. Jg., Heft 1/2003 WWW: http://www.stangl-taller.at/STANGL/ WERNER/BERUF/PUBLIKATIONEN/Motivation.html